Die Göllheimer Symbolfiguren

Seit Mitte der 1980er Jahren findet der Besucher Göllheims am Kerzenheimer Tor, am neuen Marktplatz und vor dem alten Rathaus die drei Symbolfiguren Nachtwächter, Gänsehirt und Polizeidiener in Bronze gegossen und so als Zeugen der Göllheimer Vergangenheit für die Nachwelt erhalten.

Der Gemeindediener

Der bronzene Gemeindediener – auch Büttel genannt – verschafft sich mit laut schallender Glocke vor dem alten Rathaus Gehör, um wichtige Neuigkeiten der Gemeinde zu verkünden. „Bekannntmachungggg...." schallte es laut und wichtig durch die Straßen. Auch für die Einhaltung der öffentlichen Ordnung war er verantwortlich.

Der Nachtwächter 

Vor dem Kerzenheimer Tor hält der bronzener Nachtwächter mit Hund die Wacht. Auch er soll an das frühere Gemeindeleben erinnern, als noch Nachtwächter zur Sicherheit der Bürger durch die Straßen zogen, Häuser und Lichter überwachten und für Ordnung und Ruhe sorgten.

Der Gänsehirt 

Dem Gänsehirten aus Bronze folgen heute nur vier Gänse über den neuen Marktplatz. Sie stehen stellvertretend für die große schnatternde Schar, die der Göllheimer Gänsehirt einst aus dem Dorf heraus an den Gänseweiher – an den heute bebauten Brübel – führte.

Seit Ende der achtziger Jahre schlüpfen immer wieder Göllheimer Bürger in die historischen Gewänder der Symbolfiguren, wie sie vom ehemaligen Bürgermeister Hans Appel genannt wurden. 

Sie begleiten die Honoratioren des Dorfes bei festlichen Auftritten und repräsentativen Terminen auch in den europäischen Partnerstädten. 

Am 11. November 1988 hatten Hermann Wapenhensch, Otto Stüber und Herbert Wittner ihren ersten Auftritt als Göllheimer Originale, heute verkörpern Thomas Dittrich als Polizei- und Gemeindediener, Thomas Renk als Nachtwächter und Werner Schlipp als Gänsehirt die historischen Figuren.

Unterwegs als Nachtwächter, Polizeidiener und Gänsehirt
 Seit 40 Jahren fest im Ortsbild verankert: Die Göllheimer Symbolfiguren

Seit Mitte der 1980er Jahren findet der Besucher Göllheims am Kerzenheimer Tor, am neuen Marktplatz und vor dem alten Rathaus die drei Symbolfiguren Nachtwächter, Gänsehirt und Polizeidiener in Bronze gegossen und so als Zeugen der Göllheimer Vergangenheit für die Nachwelt erhalten. 

Nachtwächter gab es in Göllheim nachweislich seit dem 18. Jahrhundert, doch sehr wahrscheinlich wie in wohl allen befestigten Orten (vor allem den Städten) schon viel früher. Schließlich diente diese Aufgabe dem Schutz und der Sicherheit des Dorfes und seiner Bewohner vor herumziehendem Gesindel und sonstigen unerwünschten Eindringlingen, aber auch bei Ausbruch eines Brandes. Heute steht der Nachtwächter vor dem Kerzenheimer Tor und bewacht seine Bürger zu jeder Stunde.

Wie der Nachtwächter stand auch der Gemeinde- oder Polizeidiener im Dienste der Gemeindeverwaltung. Noch heute ist seine Funktion als Ausrufer und Nachrichtenübermittler in der Plastik vor dem alten Rathaus deutlich zu erkennen. Mit hoch erhobener Schelle gibt er bekannt, was die Gemeinde ihren Bürgern zu sagen hat. Ein sehr persönlicher Austausch, den man heute in Zeiten von Internet-Plattformen, Kurzmitteilungen und weltweitem Netz manchmal doch vermisst. Der Polizeidiener hatte nicht nur die Bekanntgabe der Verordnungen zu übernehmen, sondern auch deren Einhaltung zu überwachen und damit eine wichtige Aufgabe zu erfüllen. Weil dieser Posten nicht nur hohes Ansehen bei der Obrigkeit hatte, sondern auch gut bezahlt war, gab es immer zahlreiche Interessenten, wie die Göllheimer Chronik berichtet.

 Der Gänsehirt war keine „öffentliche“ Person, aber eine bedeutsame Gestalt im Alltag der Dorfbewohner. Belegt ist der letzte Göllheimer Gänsehirt Karl Essig, der sich um das Wohl des dörflichen Federviehs kümmerte. Seine Plastik, die wie auch die beiden anderen vom Bildhauer Theo Röhrig 1986 bis 88 geschaffen wurde, steht samt Federvieh am neuen Marktplatz vor den Parkmöglichkeiten für die Besucher der Banken und Geschäfte. 

Die drei historischen Originale waren zu ihrer Zeit allen Göllheimern vertraut, deshalb erschuf man sie für die Ewigkeit in Bronze, und ließ sie außerdem für besondere Anlässe im Leben der Gemeinde ab 1988 wieder auferstehen. Seitdem schlüpfen Göllheimer Bürger in die historischen Gewänder der Symbolfiguren, wie sie vom ehemaligen Bürgermeister Hans Appel genannt wurden, und begleiten die Honoratioren des Dorfes bei festlichen Auftritten und repräsentativen Terminen auch in den europäischen Partnerstädten. 
Am 11. November 1988 hatten Hermann Wapenhensch, Otto Stüber und Herbert Wittner ihren ersten Auftritt als Göllheimer Originale, heute verkörpern Thomas Dittrich als Polizei- und Gemeindediener, Thomas Renk als Nachtwächter und Werner Schlipp als Gänsehirt die historischen Figuren, Hermann Wapenhensch steht als vierter Mann und Helfer in der Not auch noch bereit. Die Darsteller sind alle Göllheimer mit Überzeugung und gestandene Fastnachter. Das Vortragen ganz im historisch belegten Stil fällt ihnen deshalb leicht. In eine ungewöhnliche Rolle zu schlüpfen und auch ihre Reden dem Anlass gerecht selbst zu formulieren, ist für sie ein fröhlicher Ausgleich zu ihrem Berufsalltag. 

Auch Polizeidiener, Nachtwächter und Gänsehirt feiern ein kleines Jubiläum, denn im November 2018 gibt es die Göllheimer Symbolfiguren in ihrem 40. Jahr. Ein fester Termin ist ihr Auftritt beim Göllheimer Torbogenfest, das zusätzlich zu den Frühjahrs- und Herbstmärkten im August gefeiert wird. Natürlich wird das große Dorfjubiläum auch für die Symbolfiguren eine Herausforderung sein, denn sie werden ihr Dorf zu vielen Terminen vertreten.